Reitzengeschwenda

Oberhalb des Hohenwarte-Stausees liegt Reitzengeschwenda. Traditionelle Fachwerkhäuser mit Blumenschmuck an renovierten Fassaden empfangen die Besucher des kleinen Ortes. Ein Besuch in Reitzengeschwenda lohnt auf alle Fälle, da das Volkskundemuseum jede Menge Informationen über Volks- und Naturkunde sowie Landtechnik bereithält sowie die Entwicklung der Region von der ersten Besiedelung bis heute darstellt. Die 1969 als Heimatstube von Dorfbewohnern begonnene Ausstellung ist mittlerweile in fünf Gebäuden untergebracht. Darunter sind ein fast original erhaltenes Wohnstallhaus von 1680 und die bis 1991 betriebene Sägemühle, in der bereits 1925 Stämme zersägt wurden.

Volkskundemuseum
Kirche

Ebenso sehenswert ist die im Dorfzentrum stehende Kirche. Wie nur wenige ist sie komplett mit Deckenmalereien, Dopelemporen, einem barocken Kanzelaltar, holzgeschnitzten Figuren aus vorreformatorischer Zeit sowie einer alten Orgel ausgestattet. Ein beachtlicher Taufstein zeugt von der Handwerkskunst früherer Steinmetze.

 

Im Gegensatz zu den umliegenden Gründungen der Slawen ist Reitzengeschwenda ein typisches fränkisches Rodungsdorf des 12./13. Jahrhunderts. Hier wurden Siedler aus dem Raum Kronach und der Gegend von Arnstadt sesshaft und legten die Siedlung planmäßig an. Die erste urkundliche Erwähung findet sich im Jahre 1378 als "Richtingswende" ("swenden" bedeutet im Althochdeutschen soviel wie roden). Auffallend ist die große Angerfläche in der Dorfmitte und die giebelseitige Ausrichtung aller Wohnhäuser.

 

Reitzengeschwenda